Reisebericht vom 03.10.22 bis 10.10.22

Von Sarah Meiners

 

Hallo ihr Lieben! Heute darf ich von meiner ersten Reise nach Campulung berichten 🫣

 

Los ging die Fahrt für mich am 3. Oktober erstmal zu Iris, bevor wir dann am nächsten Tag in Richtung Rumänien gestartet sind.Den ersten Stop haben wir in in Österreich gemacht, wo wir die liebe Helga getroffen haben. Sie und ihr Mann hatten noch einige Spenden für uns bzw. für die Vierbeiner. Ich habe sie das erst mal kennen gelernt und sie ist ein wirklich herzlicher Mensch. Nach der kurzen Verschnaufpause ging es dann weiter. Auf der Fahrt hatten wir viel Zeit zum Reden und ich hatte natürlich viele Fragen, zum Beispiel wie läuft es im Tierheim ab, was machen wir, wenn wir einen Hund auf der Straße sehen und vieles mehr. Ich fand es super toll, dass Iris und ich uns so gut verstanden haben. Schließlich verbringen wir auch die nächsten Tage zusammen. Nach einem langen Tag im Auto haben wir dann in einem Hotel in Ungarn übernachtet. So habe ich an einem Tag schon drei Länder bereist.

 

Nach einer kurzen Nacht in Ungarn hieß es dann am nächsten Tag wieder Abfahrt Richtung Ziel. In Rumänien angekommen, haben wir erst mal die liebe Craita in R. Valcea besucht und ihr die privat gesammelten Spenden für die Katzen gebracht. Craita hat uns viele Geschichten über die Hunde und Katzen in der Stadt und im Land erzählt und wie sie ständig versucht zu helfen wo es geht. Bei Craita leben einige Katzen, die aufgrund ihrer Behinderungen nicht mehr vermittelbar sind. Hier habe ich einen ersten Eindruck bekommen, wie die Situation mit den Straßenhunden in Rumänien tatsächlich ist. Danach ging es Richtung Campulung - noch ca. 2 Std Fahrt.

 

Auf der Fahrt musste ich natürlich auch schon viele Fotos machen. Die ganzen Landschaften waren neu für mich. Es hat nicht lange gedauert, bis die ersten toten Hunde am Straßenrand erschienen sind. Auch hier wurde noch mal deutlich, was mich eventuell erwarten könnte. Endlich am Ziel angekommen, wurde erst mal im Hotel eingecheckt. Unsere Klamotten haben wir nach oben gebracht, geduscht und dann hieß es auch schon ab ins Bett. Der nächste Tag würde anstrengend werden.

 

Bevor wir ins Tierheim gefahren sind, haben wir noch ein Stopp beim Kaufland gemacht, um dort Welpenfutter zu kaufen. Zum Glück war noch einiges vor Ort. Danach haben wir Oana in ihrem Zuhause abgeholt. Hier habe ich sie zum ersten Mal kennen gelernt und wurde direkt herzlich begrüßt. Ich musste mich nur auf die englische Sprache einstellen, dann sind wir in Richtung Tierheim gefahren. Ich war ganz schön nervös, schließlich wusste ich nicht was mich wirklich erwartet.

 

Im Tierheim angekommen, wurden mir die Tierheimmitarbeiter vorgestellt. Ich war begeistert, mit welcher Freundlichkeit ich empfangen worden bin. Anschließend wurden die mitgebrachten Spenden aus dem Auto ausgeladen und dann ging es los, der Rundgang durch das Tierheim.

 

Es war ein überwältigendes Gefühl, so viele Tiere auf einmal zu sehen. Die Geräuschkulisse war erdrückend. Dann habe ich auch meinen Patenhund Cosmo getroffen, der natürlich auch ein paar Streicheleinheiten bekommen hat. Am ersten Tag wurden wir noch verschont und haben hauptsächlich mit den Hunden gekuschelt und Fotos und Videos gemacht.

Nach dem ersten Tag und den ganzen Eindrücken war ich natürlich echt kaputt und musste erstmal im Hotel zuhause anrufen und meine Erfahrungen berichten.

 

Am nächsten Tag ging es dann für uns wieder ins Tierheim. Dort haben wir dann angefangen, die Quarantänestation zu säubern und die Zwinger zu säubern. Es hat nicht lange gedauert nach Ankunft im Tierheim bis Iulian seinen ersten Anruf erhielt. Ein Welpe wurde angefahren. Ganz liebe Menschen haben auf uns gewartet, bis wir am Ort angekommen sind und uns sogar noch ein Körbchen gebracht und dann sind wir auch schon auf dem Weg zum Tierarzt gefahren. Dort wurde der Hund geröntgt und durfte für eine Nacht in der Klinik bleiben. Noch beim Tierarzt bekamen wir dann den zweiten Anruf. Ein Hund wurde vom Auto angefahren. Beim Ziel angekommen, hat Iulian den Hund gesichert und da fiel auf, dass die Nase von dem Hund skalpiert war. Das war für mich schon ein Schockmoment, als die Nase runter hing und alles voller Blut war. Wir sind direkt zum Tierarzt gefahren. Der Tierarzt rief sofort seinen Kollegen an, der die Nase rekonstruieren konnte. Am nächsten Tag wollten wir beide Hunde abholen, der Hund mit der skalpierten Nase, hatte es leider nicht geschafft - er verstarb während der Operation - er hatte einfach zu viel Blut verloren.

 

Zurück im Tierheim ging es dann weiter. Ein Hund, der relativ neu war, musste von Kletten befreit werden. So langsam gewöhnt man sich an die Menge von Hunden und an die Geräusche. Wenn man das gewöhnen nennen kann. Auch dieser Tag ging zu Ende. Am Abend ging es noch in die Stadt um was zu essen. Ausgelaugt von den ganzen neuen Eindrücken viel ich ausgelaugt ins Bett und schlief bis zum Morgen durch.

 

Und dann war auch schon der letzte Tag angebrochen und es wurden noch viele Hunde fotografiert, die in die Vermittlung sollten. Es war schon hart zu wissen, dass nicht alle Hunde aus dem Heim gerettet werden können. Es waren knapp 700.

 

Und wer hätte es gedacht? Natürlich habe ich mich in einen Hund verliebt, und er durfte mitkommen. Der liebe Romeo ist jetzt ein Ostfriese. Am letzten Abend sind wir noch mit Oana essen gegangen und haben noch mal über die vergangenen Tage gesprochen. Am nächsten Morgen ging es los Richtung Deutschland, da wir einige Tiere für uns im Auto hatten, war klar dass wir die knapp 1800 km durchfahren werden.

 

Es war eine sehr aufregende Zeit, eine traurige, aber auch eine sehr schöne. Ich fand es so beeindruckend, wie liebevoll und gewissenhaft sich die Mitarbeiter um die Hunde kümmern und das jeden Tag, so dass ich danach beziehungsweise noch vor Ort gesagt habe, dass ich Mitglied im Verein werden möchte und versuche so gut wie ich kann zu helfen. Ich komme auf jeden Fall wieder!

 

Ganze liebe Grüße

Sarah Meiners


Reisebericht 19.06.22 bis 24.06.22

Unsere 1. Vorsitzende Iris Jehle und unser Mitglied Simone Ambronn waren im Juni wieder vor Ort um tatkräftig die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen. Auf der Fahrt vom Flughafen nach Campulung wurde unterwegs erst einmal 2 x angehalten um Welpenfutter in den Kaufläden zu suchen. Ein wenig hatten die Mädels Glück und konnten ein paar Säcke kaufen. Am nächsten Tag ging es dann gleich los in unser geliebtes Tierheim. Die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten war riesig.

 

Im Laufe dieser Woche wurden Hunde zur Vermittlung rausgesucht, die Zwinger gereinigt, Hunde beschmust, gefüttert und auch medizinisch versorgt. Während Simone die Welpen betüttelte und pflegte, kümmerte sich Iris als ausgebildete MFA um die medizinische Belange der Hunde. Iris assistierte Dr. Visoui bei Kastrationen und versorgte Wunden, badete Räudehunde und gab den Neuankömmlingen ihre erste Impfung.

 

Es wurde Material gekauft, damit unser George neue Hundehütten vor dem Winter bauen kann. Die gesponserten Quarantänezwinger wurden geliefert und das herbeigesehnte VETO Futter kam auch an. Die Freude war auf beiden Seiten sehr groß und die Mädels packten fleißig mit an.

 

Am letzten Tag gingen Simone und Iris mit den Mitarbeitern essen. Dies ist immer sehr wichtig. In dieser geselligen Runde wurde über viele Anliegen gesprochen. Iulian und Oana übersetzten fleißig. Die Arbeit unserer Tierheimmitarbeiter ist extrem wichtig. Ohne sie wären die Hunde verloren. Iris holte die Mitarbeiter mit dem Tierheimauto ab. Diese Reise war ziemlich spannend. Einige der Mitarbeiter wohnen in einem winzigen Dorf weit abgeschieden von Campulung. Die Wege waren für deutsche Verhältnisse nicht befahrbar - doch Iris musste da durch. Die ganze Truppe wird diese abenteuerliche  Fahrt wohl nie vergessen.

 

Auf dem Weg dahin wurde zwischendurch noch Aufklärungsarbeit über die wichtige Kastrationen gemacht. Oana managte das mega gut. Wir sind so stolz auf unser Team vor Ort.

 

Der Tag der Abreise kam viel zu schnell. Beim Abschied wurden einige Tränen vergossen. Schließlich ist das Team vor Ort unsere Freunde.


Reisebericht 21.07.21 bis 25.07.21

Lange wussten wir nicht, wann unsere Iris wieder vor Ort sein kann. Sie selber war von Corona betroffen und als alles wieder gut war, konnte man aufgrund der Lage nicht reisen. Umso mehr freuten wir uns, als sie kurzfristig einen Flug buchen konnte.

 

Die Tage waren prall gefüllt von Arbeit. Unsere Iris war mit Dr. Ciuciuc und Iulian the Driver unterwegs Hunde einfangen. Dabei konnte das Team gute Aufklärungsarbeit betr. Kastrationen leisten. Dies macht uns immer besonders glücklich. Sie kaufte Baumaterial für neue Zwinger, kaufte Welpenfutter und Medikamente, versorgte kranke Welpen, assistierte dem Tierarzt (Iris ist medizinische Fachangestellte und ist auch authorisiert Injektionen zu geben und zu assistieren), unterstützte den Tierarzt beim Impfen und half bei allen anderen täglichen Arbeiten rund um das Tierheim.

 

Natürlich durfte das leibliche Wohl auch nicht zu kurz kommen. Eine ganz liebe Spenderin spendierte ein Abendessen für unsere Mitarbeiter. Dies ist immer ein besonderer Abend - auch wenn Iris nur ein paar Brocken rumänisch kann - und Oana viel übersetzen muss - ist dieses Treffen für uns sehr wichtig. Da werden Probleme besprochen uuuund auch viel gelacht.

 

An allen Tagen versuchte Iris so viele Bilder wie möglich von den Patenhunden zu machen. Die Zeit war einfach zu knapp. Und dann passierte eine ganz besondere Geschichte:

Als Iris mit Oana und Iulian zum wohlverdiente Abendessen fuhr, sahen sie in einem Roma-Dorf wie eine Hündin von einem Mann getreten und verscheucht wurde. Die Hündin wollte immer wieder zurück, doch der böse Mann trat immer wieder nach ihr. Wer unsere Iris kennt weiß, dass Iris so etwas nicht duldet. Sie trat auf die Bremse, riess die Türe auf und sprang auf die Straße, während sie den Verkehr stoppte, schrie sie den Mann an, den Hund in Ruhe zu lassen. Der Hund lief nämlich panisch auf der Straße umher und Iris hatte Angst, dass sie überfahren wird.

Mit einer engelsgeduld konnte Iris die Hündin überreden zu ihr zu kommen - und unser Iulian konnte sie auf den Arm nehmen und in das sichere Auto bringen. Abendessen war mal kurz verschoben. Sie brachten die süße Hündin ins Tierheim und versorgten erst einmal ihre Verletzungen, gaben ihr etwas zu trinken und zu essen.

Anschließend wurden die Welpenzwinger noch einmal gesäubert -wenn man schon einmal da ist. Und dann konnte es endlich zum Essen gehen.

 

Am Samstag stand ein wichtiger Termin beim Architekten an. Iulian, Iris und Frau Daje gingen zufrieden aus diesem Meeting raus. Der Architekt will nach unseren bzw. den Wünschen der Tierärzte einen Plan für die Quarantäne machen. Er hatte es uns für September versprochen. Anschließend war die standesamtliche Hochzeit von Dr. Visoiu und wenn wir schon einmal vor Ort sind, lassen wir uns das nicht nehmen ihm persönlich zu gratulieren. Danach ging es wieder ins Tierheim.

 

Im Tierheim zurück, wurde Iris klar, dass das der letzte Tag ist... mit Tränen in den Augen sitzte sie bei den Hunden. Sie hatte die ganze Zeit nie die Möglichkeit ihre Emotionen zu verarbeiten. An diesem Nachmittag fiel alles von ihr ab.

Weinend stand sie da und versprach alles was in ihrer Macht steht für diese Hunde zu tun.

 

Nicht nur Iris, auch der Rest von der Vorstandschaft stehen morgens mit Campulung auf und gehen abends mit Campulung ins Bett. Oft haben wir schlaflose Nächte, oft wissen wir nicht wie es weitergehen soll, oft werden uns Steine in den Weg gelegt - doch jeder Stein, jedes Problem macht uns nur stärker - denn wie nach unserem Motto: Aufgeben ist keine Option.

 

An dieser Stelle wollen wir uns bei allen Mitgliedern Freunden und Unterstützer recht herzlich bedanken. Denn ohne Euch könnten wir diese Arbeit nicht leisten.

 

                                                                                        DANKE

 


Reisebericht 30. September bis 04. Oktober 2020

Durch die Corona-Pandemie war es lange nicht klar, ob wir reisen können, denn der Landkreis Arges wurde zum Risikogebiet ernannt. Der liebe Gott war auf unserer Seite und rechtzeitig wurde der Landkreis Arges frei gegeben.

Unsere 1. Vorsitzende Iris Jehle und unser Mitglied und Sammelstellen-Chefin Gabriele Kossmann konnten am 30. September mit dem Flieger nach Rumänien reisen.

 

Tja Rumänien – es kommt immer anders als geplant: In Sibiu gelandet, klappte es mit dem Leihwagen nicht, doch unsere Iris wäre nicht Iris, wenn sie nicht ihren Kopf durchgesetzt bekommt. Nach langem hin und her konnten sie endlich gegen 20 Uhr Richtung Campulung fahren. Weit nach Mitternacht fielen beide dann endlich todmüde ins Bett.

 

Nach einem üppigen Frühstück ging es in das Tierheim. Die Freude war riesig … endlich konnten wir unsere Freunde und unsere Hunde begrüßen. Glückstränen liefen allen die Wangen runter.

 

Sofort übernahm Oana Daje die Führung durch das Tierheim. Alte, bekannte Hunde, sowie „Neuzugänge“ begrüßten die Mädels freudig. Während Gabi für unseren befreundeten Verein Dogs of Campulung e.V. nach Vermittlungshunde schaute, katalogisierte Iris die Patenhunde und suchte neue Hunde für die Patenseite aus.

 

Und dann war Freitag – Abreisetag für einige Hunde in ein besseres Leben. Und nichts lief nach Plan. Es war geplant, dass Iris den Transport macht. Und dann ein Anruf bei Frau Daje. In einer Strasse fühlten sich Anwohner von Hunden gestört. Iulian 2 und Daniel fuhren zu dieser Strasse … sie fanden 3 mutterlose Welpen und Gismo. 2 Welpen sind in einer Wasserpfütze ertrunken. Iulian 2 hatte Angst, dass der dritte Welpe ebenfalls ertrinkt und da die Mutter nicht gesichtet werden konnte nahm er das Baby mit. Der kleine Mini-Pupsi war höchstens 2 Tage alt. Iris nahm sich seiner gleich an, kaufte Milch und Flasche und fütterten ihn alle 2 Stunden.

 

Endlich ging es los – die Hunde mit dem Ticket in der Pfote konnten endlich zum Meeting Point in Pitesti gebracht werden.

 

Zurück von Pitesti wollten Iris, Gabi und Iulian Material für die Quarantänestation kaufen – aber wie immer – es kommt alles anders. Jessico wurde von anderen Hunden angefallen und hatte einige Bissverletzung. Iulian und Iris versorgten seine Wunden und danach konnten sie die Materialen kaufen für unser Sorgenkind: die Quarantänestation. Die Quarantänestation ist alles nur keine Quarantänestation. Leider. Die Zwinger sind zu klein, es gibt keinen Schutz zum Zwinger nebenan – somit können sich die Hunde gegenseitig mit gefährlichen Krankheiten anstecken. Es ist nichts gefliest dadurch ist eine gründliche Reinigung mit Desinfektion absolut nicht möglich. Der Ablauf von Urin und Wasser funktioniert nicht, die Hunde sind im Sommer der Hitze und im Winter der Kälte ausgesetzt.

 

Außerdem fängt alles zu rosten an. Eine richtige Katastrophe.

 

Mit den gekauften Materialen konnten wir wenigstens einen Schutz zwischen den Zwingern anbringen, damit sich die Krankheiten nicht zu stark verbreiten – doch eine Lösung ist dies nicht. WIR MÜSSEN NEU BAUEN!!! Der Architekt unseres Vetrauens wird zusammen mit den Tierärzten einen Plan zeichnen und die Kosten kalkulieren. Die Quarantänestation muss nach EU Norm gebaut werden.

 

Trotz aller Traurigkeit darf das freundschaftliche nicht auf der Strecke bleiben. Am Abend hatte Gabi alle Tierheimmitarbeiter zu einem Essen eingeladen. Es war ein wunderschöner unvergesslicher Abend.

 

Und Samstag ging es weiter. Iris bricht es jedes Mal das Herz, wenn sie die kranken Welpen mit Iulian versorgt – still weint sie und betet, dass die Quarantänestation baldmöglichst gebaut werden kann. Hierfür sind wir ebenfalls auf Spenden angewiesen.

 

Samstag ist auch Kastrationstag. Dr. Visoiu kastriert den ganzen Tag Strassen- und Besitzertiere. Gabi und Iris freuten sich sehr, dass so viele Menschen dieses Angebot annehmen. Und dann schon wieder der nächste Anruf. Eine Hündin mit Welpen muss abgeholt werden.

 

Iulian, Iris und Gabi machten sich sofort auf den Weg. Das Dorf war nur ca. 30 km entfernt – in Rumänien eine lange Reise. Die Wege sind dort zum Teil sehr abenteuerlich. Doch alles ging gut. Iulian konnte die Hündin mit viel Geduld einfangen. Anschließend gab es bei den Anwohnern noch Kaffee und dabei konnten wir eine sehr gute Aufklärungsarbeit über die notwendige Kastration bei Hunden und Katzen leisten. Die Leute versprachen, ihre Tiere zur Kastration zu bringen. Im Tierheim angekommen wurde die Mutter mit ihren Welpen gleich versorgt. Auch hier weinte Iris wieder still in sich hinein … welche Zukunft haben diese Hunde wenn sie überhaupt überleben. Ihr war mal wieder klar, es muss noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden und das Tierheim MUSS optimiert werden. Eine große Aufgabe – doch Aufgeben ist für uns keine Option – nicht wenn man in die Augen dieser armen Seelen blickt. Sie, die niemandem etwas tun, sie, die von der Gesellschaft weggeworfen werden, sie, die trotz allem was sie erleben uns Menschen immer noch vertrauen.

 

Iris ging nachmittags noch Hundefutter kaufen, während Gabi mit Oana weiter nach Vermittlungshunde schaute. Oana wusste bei vielen Hunden ihre traurige Geschichte … auch Gabi musste immer wieder die Tränen unterdrücken. Sehr zu Herzen ging ihr die Stone-Area. Zu wenig Platz, zu wenig Hütten … ein unwürdiges Leben für die vielen Hunde. Auch hier müssen wir etwas ändern!!!!

 

Bald kam Iris von ihrem Einkauf zurück und konnte mit Gabi Videos für die daheimgebliebene drehen. Die 2. Vorsitzende Silvia Zamoski musste zuhause alles dokumentieren und die Freunde, Mitglieder, Spender und Follower informieren.

 

Samstag Abend kamen unsere Freunde von Dogs of Campulung e.V. in Campulung an. Wir redeten bis spät nachts über nichts anderes als über die Hunde. Auch sie werden anstrengende, emotionale und aber auch glückliche Stunden im Tierheim Asociatia Anima verbringen.

 

Sonntag früh ging es für Gabi und Iris nach Hause. Mit einem weinenden und einem lächelnden Auge. Wir konnten wieder einiges erreichen und für uns ist eines ganz klar. Wir kommen wieder, machen weiter ganz nach dem Motto: Aufgeben ist keine Option!

 

Nachtrag: Die Mutter von Mini-Pupsi wurde gefunden – jetzt heißt es Daumen drücken, dass der kleine Schatz überlebt.

 

Jessico ging es so schlecht, dass Iulian mit ihm in die Tierklinik nach Mioveni gefahren ist. Jessico ist letztendlich nicht an seinen Verletzungen gestorben. Seine Leberwerte waren sehr hoch – er fiel ins Koma und wurde erlöst. Vielleicht wurde er deshalb von seinen Zwingernkollegen angegriffen. Lieber Jessico wir wollten für dich ein besseres Leben, es tut uns leid, dass wir dies nicht geschafft haben. Run free Du liebe Seele – wir werden Dich immer in unserem Herzen tragen.


Reisebericht Juni/Juli 2020

 

Samstagmorgen um 6:30 Uhr ging es los, die Reise nach Campulung in das Tierheim unseres gemeinnützigen Partnervereins Asociatia Anima.

Die Route grob erklärt: Schwanau - Lahr – Stuttgart – München – Salzburg – Wien – Budapest – Lajosmizse - Sibiu – Rumnica Valcea – Pitesti – Campulung.

Wir hatten eine gute Fahrt und kamen abends müde aber glücklich in unserem Motel in Ungarn Lajosmizse an. Nach einem deftigen vegetarischen Essen, ging es erst einmal zur Nachtruhe. Ausgeschlafen und mit einem leckeren Frühstück wurde am nächsten Tag der Rest der Route gefahren. Für die Route Schwanau – Lajosmizse (1.086 km) benötigten wir 11 Std. Fahrtzeit. Für die restlichen 642 km benötigten wir 9 Std….

Sobald man die rumänische Grenze überschritten hat, fühlt man sich einige Jahre zurückversetzt … Landschaft pur … alte Pferdekarren, Menschen die vor ihren Häusern sitzen und einen Plausch halten, ältere Leute die ihre Kühe nach Hause treiben … tja und Strassenhunde …

Der Weg von Pitesti nach Campulung sind ca. 54 km … ein Klacks denkt man … von wegen … wenn man Pech hat fährt gerade der Zug … was das heißt? Warten und das 3 x … ne ne nicht wie in Deutschland … der Zug ist mindestens so schnell wie ein Fußgänger … und die Schranken gehen sehr früh runter. Gegen 20:30 haben wir unser Hotel in Campulung erreicht.

Am Montagmorgen ging es erst einmal zu den geliebten Hunden und Menschen ins Tierheim. Groß war die Freude auf allen Seiten. Iulian führte uns durchs ganze Tierheim, über 600 Hunden wurden angeschaut, zum Teil geknuddelt und gestreichelt … klar und fotografiert. Iris versorgte anschließend mit Iulian die kranken Welpen und verliebte sich natürlich gleich in ein Hundemädchen mit Räude.

Danach kamen schon die Paletten aus Deutschland. Harald, Iris und die ganzen Mitarbeiter halfen die so dringend benötigten Spenden abzuladen. Hier ein großes Dankeschön an unsere Sammelstelle in Deutschland Gabriele Kossmann.

Die Tage in Campulung waren ereignisreich, emotional und erfolgreich. Unser Verein konnte an den Start gehen … die Freude war so groß, dass wir uns alle weinend in den Armen lagen und unsere Freunde in Deutschland weinten am Telefon mit – klar vor Freude.

Wir konnten mit den Tierärzten Dr. Visoiu, Dr. Ciuciuc, Frau Daje und Iulian eine Besuch beim Vizebürgermeister Herr Blidaru war nehmen. Dieser Termin war für A. Anima und auch für uns sehr wichtig. Die Stadt verlängerte den Vertrag mit A. Anima und sicherte zu, weiter die Strom-, Wasser-, und Müllgebühren zu bezahlen. Iris und Harald stellten den Verein Animas Pfötchenhilfe Campulung e.V. als neuer Förderverein für A. Anima vor und erzählten ihre Pläne:

 

- Sicherstellung der Löhne

 

- Tierarztvertrag

 

- Verbesserung der Quarantäne – noch vor dem Winter

 

- BBV Tank durch eventuell einer Kleinkläranlage zu ersetzen

 

Große Aufgaben!!!!!

 

Zurück im Tierheim wurden die kranken Welpen versorgt – Iris und Harald bestellten das so wichtige Canglob – ein sehr teures Medikament – aber die einzige Chance gegen das oft tödlich verlaufende Parvorvirus.

 

Unsere Tierheimmitarbeiter, allen voran Iulian, leisten großartiges!!! Wir, die Deutschen, sind ein paar Tage vor Ort … doch unsere Mitarbeiter müssen täglich die Zwinger reinigen, kranke und alte Hunde pflegen, füttern, Zwinger instandhalten und reparieren und das an Sonn- und Feiertagen. SIE müssen bei Wind und Wetter da sein. Im Sommer herrscht in der Stone-Area unerträglich Hitze – und wenn es regnet, müssen sie mit ansehen wie die Hunde im Wasser stehen… In den Betonzwinger ist es im Sommer angenehm – im Winter wahnsinnig kalt. Die Hunde und auch die Mitarbeiter haben ein hartes Leben – kein Vergleich zu den Tierheimen in Deutschland – und doch haben sie Glück im Unglück … das Tierheim wird privat von Asociatia Anima geführt, d.h. es ist keine Tötung. Der Tierarzt kommt 3 x in der Woche und an Samstagen werden Hunde aus dem Tierheim sowie aus der Bevölkerung kostenlos kastriert.

 

Eine Woche voller Arbeit, Hoffnung und Emotionen geht vorbei … Wir machen uns wieder auf den Weg in unser gemütliches Zuhause … zurück lassen wir über 600 Hunden und unsere Freunde … Tränen laufen km lang die Wangen herunter … Tränen des Abschieds … Tränen der Trauer … Tränen der Hoffnung auf ein besseres Leben für 600 Hunde und ihre Betreuer … Aufgeben ist keine Option … Wir kämpfen für 600 Hunde … helft Ihr uns dabei?

 

KONTAKT

Animas Pfötchenhilfe

Campulung e.V.

Jahnstr. 18

77963 Schwanau

info@animaspfoetchenhilfe.de

Vereinsregister: Freiburg VR702915

 

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SPENDENKONTO

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IBAN: DE69 6829 0000 0012 0813 08

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Der Verein Animas Pfötchenhilfe Campulung e.V. ist vom Finanzamt Lahr als gemeinnützig anerkannt und ist berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.

Steuernummer:10053/28557